Standorte der Bienen

Für uns ist vor allem eine sehr gut überlegte Auswahl geeigneter Standplätze für unsere Bienenvölker von grundlegender Bedeutung. Hierbei müssen die in Frage kommenden Plätze über ein ganzes Bienenjahr betrachtet werden. Ist immer genügend Tracht (Nektar und Pollen) für die Bienenvölker vorhanden? Sind die Flächen im größeren Umkreis eventuell von kommerziell behandelten Agrarflächen umgeben? Komme ich als Imker auch einfach an die Völker? Stehen die Völker sicher bei Sturm? Bekommen die Bienenbeuten genügend Sonne – oder zu viel etc. Viele weitere Fakten müssen zur Standortwahl geklärt werden. Es ist für den Bien und auch für die Imkerei sehr wichtig, hier optimale Standplätze zu finden. Sehr gerne nehmen wir natürlich geeignete Plätze an.

Haben Sie schonmal darüber nachgedacht einen kleinen Teil Ihres Grundstücks, Feldrandes, Waldes oder Wiese einem Imker zur Verfügung zu stellen?  Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns ansprechen! Zwischen Pforzheim und Bad Wildbad – der südliche Enzkreis Richtung Calw – einfach gerne melden.

Sehr wichtig für unsere Imkerei ist auch die Anzahl der Bienenvölker an einem Standplatz. Aus unterschiedlichen Gründen versuchen wir nicht mehr als maximal 15 Bienenvölker an einem Standplatz zu stellen. Etwas weniger ist mehr. 

Wir haben in Bad Wildbad derzeit zwei Standplätze für unsere Bienenvölker. Unser Dank gilt hier der Stadt Bad Wildbad und der Kur-Gärtnerei https://www.bad-wildbad.de/stadtleben/ bei denen wir einen Standplatz nutzen dürfen. Auch dem Berufsförderungswerk Bad Wildbad https://bfw-badwildbad.de/ herzlichen Dank. Hier haben wir auf dem begrünten Dach der Tiefgarage einen perfekten Start-  und Landeplatz für die Mädels. Auf diesen Flächen tragen die Bienen den Sommertrachthonig ein.

beim Befüllen der Waben mit Nektar
Bienenstand im Schwarzwald - Bad Wildbad
Standplatz Bienen BFW Bad Wildbad
Wildbiene auf einer Aster
Wildbiene auf einer Aster

Trachten im Jahreslauf 

Die Imker sprechen von der sogenannten Tracht, d.h. was die Bienen zu futtern finden – ihre Nahrung oder Nahrungsquelle. Von Mitte März bis Mitte Mai – je nach Gebiet in denen unsere Bienen stehen –  haben sie die folgenden Trachtquellen zum Aufbau des Volkes: die Haselnuss (auch starker Pollenspender), Seidelbast und Erle sowie zahlreiche Weidenarten (Salweide, Weißweide, Bruchweide, Purpurweide,…). Des Weiteren sind die Kornelkirsche, die Schneeheide, Winterling, Lungenkraut, Buschwindröschen, Küchenschelle, Leberblümchen, Pestwurz, Schneeglöckchen, Lerchensporn, Frühlingsknotenblume, Bärlauch, Traubenhyazinthe, Krokus, Scilla, Schlehe und noch einige andere für die erste Nahrung des Jahres zuständig.

Die Frühtracht- hier sprechen wir den Zeitraum von Mitte Mai bis Juni an: Obstbäume (Zwetschge, Birne, Apfel,…), die meisten Beerensträucher, verschiedene Ahornarten, Traubenkirsche, Eberesche, Rosskastanie, Mahonie. In unserer Region noch sehr viel Heidelbeere. Auch Johannisbeeren, Vergissmeinnicht und Löwenzahn. Natürlich ist noch Senf und Raps in dieser Zeit als große Trachtquelle gegeben. Wir verzichten aber bewusst auf das Aufwandern in Rapsfelder. Hecken und Sträucher wie Weißdorn, Rose, Wildapfel, Wildbirne, Felsenbirne, Schneeball, Hartriegel, Mehlbeere, Berberitze.

Der Frühsommer, sprich im Juni stehen sehr viele Kleearten auf dem Sammelplan der Honigbiene. Aber auch sehr gerne werden die Pflanzen wie Salbei und Natternkopf, Beinwell, Liguster, Robinie, Faulbaum, Himbeere, Brombeere, Ackerbohne, Disteln, Hederich, Kiefer, Kornblumen und Mohn angesteuert. 

Der Sommer / Juli wird zum Nektareintrag von den folgenden Trachtquellen genutzt: Lindenarten wie die Sommer- und Winterlinde. Auch gibt es  wieder sehr viele Kleearten für unsere Sammlerinnen. Flockenblume, Gamander, Wiesenbärenklau, Luzerne, Esparsette, Phacelia, Buchweizen, Sonnenblumen, Mais, Kornblume, Mohn, Fette Henne, Taubnessel und Wilder Wein. In vielen Gärten rund um unsere Bienenstöcke werden gerne die folgenden Pflanzen als Nektarquelle und Pollenquelle genutzt: Gewürzkräuter, wie Borretsch, Zitronenmelisse, Thymian, Salbei und viele weitere Heilpflanzen. Astern und Dahlien werden aber auch nicht verschmäht. In unserem Gebiet ist allerdings vorwiegend jetzt die Zeit der Waldtracht. Jetzt wird der beliebte Waldhonig des Schwarzwaldes eingetragen.

Im Spätsommer, also von August bis in den Oktober, finden die Bienen noch Nahrungsquellen bei: Besenheide, Goldrute, Minzen, Weidenröschen, Efeu, Indisches Springkraut ebenso Riesenbärenklau. Natürlich kann im August auch noch die Tannentracht kommen – das ist aber nicht jedes Jahr der Fall.