Waldwiese im Kastanienwald

Esskastanie

Die Esskastanie (Castanea sativa) wurde auch schon einmal zum Baum des Jahres gewählt – 2018. Die Früchte – Maronen -, Keschde – so sagt man in der Pfalz dazu, oder in Südtirol Keschtn, in der Schweiz und Österreich spricht man eher von Maroni, sind Nüsse. Für uns Imker ist der Baum eine Bereicherung für unsere Honigvielfalt. Die Nüsse sind stärkereich und waren früher Hauptnahrungsmittel und den Bergregionen Südeuropas. Die Bestäubung der Frucht wird in der Literatur sehr unterschiedlich angegeben. Als windbestäubt, andere bezeichnen die Blüte als insektenbestäubt, wieder andere nennen beide Bestäubungsarten. Die Bildung von Nektar, klebriger Pollen, steife, aber weiche Staubblätter und der starke Geruch der Blüten (Kätzchen) entsprechen aber eher einer Anpassung an Insektenbestäubung. Neben unseren Bienen wurden über 130 weitere Insektenarten an den Blüten beobachtet. Also ist dieser Baum nicht nur für einen sehr kräftigen, aromareichen Honig verantwortlich, auch enorm viele andere Insekten besuchen den Baum – jedoch fast ausschließlich die männliche Blüten. Der Kastanien Nektar wird oftmals auch gleichzeitig mit Honigtau eingetragen. Unsere Honigbienen sammeln auch sehr viel Pollen an den Blüten der Marone. Die Blüte beginnt im Juni/Juli. Es sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch) Blüten, ihre männlichen und weiblichen Organe befinden sich in getrennten Blüten, aber auf einer Pflanze. Die Blüten stehen in 20 bis 25 Zentimeter langen, gelben, Kätzchen ähnlichen Blütenständen. Die rein männlichen Blütenstände stehen an der Basis junger Triebe. Diese zweigeschlechtigen Blütenstände stehen immer an diesjährigen Trieben und bestehen aus ein bis vier weiblichen und 15 bis 20 männlichen Teil-Blütenständen. Jede Blüte ist von ihrer Anlage her zwittrig, jedoch entwickelt sich nur jeweils ein Geschlecht auch weiter. Unsere Bienen haben wir im nördlichen Schwarzwald, am Rande des Rheintals, auf größeren Waldwiesen stehen. Der Geruch von frisch eingetragenem Nektar der Kastanie ist für uns Imker immer ein ganz besonderes Erlebnis. Den Deckel vom Honigraum öffnen ist jedes mal ein ganz besonderes Erlebnis für uns. Ein faszinierender Geruch!