Blütenhonig im Schwarzwald im Mai 2021
die Temperaturen sind in den letzten drei Wochen wirklich nicht üppig. In Bad Wildbad / Schwarzwald sind es nochmals ein paar Grad unter den Temperaturen wie derzeit in der Rheinebene. Für uns heißt das leider: Die Obstblüten der Streuobstwiesen, Kirsche, Mirabelle, Apfel, etc. blühen zwar, aber die Blüte produziert kaum Nektar. Unter 15°C haben die Bienen kaum eine Chance an Ihre benötigte Nahrung zu gelangen. Es ist einfach zu kalt. Die Bäume produzieren den Nektar zu unterschiedlichen Tageszeiten und temperaturabhängig. Derzeit haben unsere Bienen in Bad Wildbad zwar ein schönes und blütenreiches Umfeld – aber keinen Erfolg auf den Sammelflügen. Sie bringen Pollen und Wasser in den Bienenstock – was natürlich auch sehr wichtig ist, aber Nektar ist Mangelware. Die Temperatur sollte deutlich über 15°C liegen – am besten über 20°C – dann wäre es um den Nektareintrag deutlich besser gestellt. Wir mussten leider bei einigen Völkern den Mädels unter die Arme greifen und die Bienenvölker füttern. Statt Blütenhonig zu ernten füttern wir zu. Finanziell ist das für einen Imker natürlich ein Problem. Eine Besserung der Temperaturen ist leider nicht in Sicht. Wir hoffen auf steigende Temperaturen. Zufüttern ist leider derzeit die einzige Hilfe die wir unseren Bienen geben können. Wenn es rings um die Bienenstöcke blüht, denkt keiner daran das die Honigbienen kurz vor dem verhungern sind.
In einem interessanten Buch Das Trachtpflanzenbuch Maurizio/ Grafl von 1965 habe ich folgende Infos herausgefiltert:
“Die Nektarabsonderung ist nur selten gleichmäßig über den ganzen Tag (und Nacht) verteilt; bei der Mehrzahl der Pflanzenarten bestehen Sekretionsrythmen. So kann z.B. die Nektarmenge konstant, der Zuckergehalt aber Schwankungen unterworfen sein (Borretsch, Gamander), oder umgekehrt die Nektarmenge bei konstantem Zuckergehalt schwanken (Salbei, Weiderich)….
Oft fällt die Bestzeit der Nektarabsonderung… auf die Vormittagsstunden…,manchmal wird die Bestzeit erst am Nachmittag erreicht…
Der Bienenbesuch richtet sich nach dem Rhythmus der Nekterabsonderung, wobei die Bienen ein bemerkenswertes Zeitgedächtnis zeigen. Der stärkste Bienenbesuch findet zur Bestzeit der Nektarabsonderung statt, d.h. heißt zu der Zeit, in welcher der meiste und süßeste Nektar zu finden ist. In der Zwischenzeit wird die betreffende Pflanze von den Bienen vernachlässigt. Hat eine Pflanze zwei Tagesbestzeiten, so finden sich die Bienen pünktlich zu beiden Zeiten ein… “.
Wieder mal eine fantastische Leistung unserer Honigbienen.